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Kann man mit Wertvorstellungen handeln?

METHODENBOX

BEREICH 2 & 3  Fächerübergreifende Übungen &
Methode für Philosophie und Gesellschaftskunde

ZIELGRUPPE

Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren (Gruppengröße: 8 – 35).

INTERKULTURELLE KOMPETENZEN

  • Toleranz
  • Empathie und Dezentrierung
  • Ichbewusstsein und Selbstkenntnis

LERNZIELE

  • sich der Bedeutung von Wertvorstellungen bewusst werden und diese mit Mitmenschen abgleichen
  • Andere Perspektiven kennen lernen, unterschiedliche Ansichten diskutieren und Standpunkte neu verhandeln

ZEIT  

Die benötigte Zeit kann zwischen 1 und 2 Stunden schwanken (ca. 10 Minuten für die Erklärung der Übung, 20 Minuten für das Verhandeln, zwischen 20 und 60 Minuten, um Kompromisse zu schließen und 30 Minuten für die Auswertung). Varianten dieser Übung erfordern eventuell mehr Zeit (z.B. wenn der Zeitraum für die Phase des Verhandelns verlängert wird.

BENÖTIGTES MATERIAL

Ein Raum, in dem sich eine Klasse frei bewegen kann

8 Pappkarten auf denen je eine Wertvorstellung pro Schülerinnen oder Schüler steht (z.B. “Man kann den wenigsten Menschen trauen.”, Die Menschen sollten in absoluter Harmonie mit der Natur leben.”, etc.), wobei sich die Inhalte auch doppeln können – insgesamt mindestens 20 unterschiedliche Wertkarten.

ABLAUF DER ÜBUNG

  • Vorbereitung der Wertekarten: Diese sollten klare Wertvorstellungen enthalten, deutlich zwischen richtig und falsch unterscheiden und mindestens von einer Schülerin oder einem Schüler inhaltlich unterstützt werden.
  • Nach der Erklärung der Übung erhält jede Schülerin und jeder Schüler zufällig 8 verschiedene Karten.
  • Die Schülerinnen und Schüler haben nun die Aufgabe, ihre Karten gegen für sie bessere Karten zu tauschen. Dabei gilt es eine Mitschülerin oder einen Mitschüler zu überzeugen, dass man eine von seinen Karten lieber hätte und dafür eine andere (nicht so begehrte) abgeben möchte.
  • Nach der Verhandlungsphase finden sich die Schülerinnen und Schüler zusammen, die ähnliche Wertvorstellungen gesammelt haben. Die Schülerinnen und Schüler versuchen im Gespräch herauszufinden was die Wertvorstellungen und damit vielleicht auch die Schülerinnen und Schüler gemeinsam haben. Die Schülerinnen und Schüler können auch noch einen Schritt weiter gehen und zusammen überlegen, woher diese Wertvorstellungen kommen und warum sie sich für diese Wertvorstellungen entschieden haben.
  • Anschließend suchen sich die Schülerinnen und Schüler bewusst eine partnerin oder einen Partner, der ganz andere Wertvorstellungen gesammelt hat, und schauen, ob sie sich (auf der Basis ihrer Karten!) dennoch auf gemeinsame Wertvorstellungen einigen können. Es mag verlockend sein, nach schwachen und abstrakten Kompromissen zu suchen – fordern Sie ihre Schülerinnen und Schüler auf, dicht an den Formulierungen der Wertekarten zu bleiben.
  • Die Übung endet, wenn alle Pärchen 2 oder 3 Kompromisse gefunden haben.
  • Leitfragen für die Auswertung im Plenum:
    • Wie habt ihr euch bei der Übung gefühlt? Wie leicht ist es euch gefallen, mit Werten zu handeln? Was hat es einfach bzw. schwierig gemacht?
    • Habt ihr etwas (Neues) über eure eigenen Wertvorstellungen herausgefunden? Woher stammen eure Wertvorstellungen?
    • Wie war es Kompromisse über Wertvorstellungen einzugehen? Was hat es eventuell schwer gemacht? (Wie) kann man von klaren Vorstellungen abweichen?
    • Werte werden oft als die Basis einer Kultur betrachtet und sie sind so tief in uns verwurzelt, dass es Menschen in der Regel schwer fällt, darüber zu verhandeln. (Wie) ist interkulturelles Miteinander dennoch möglich? Gibt es gemeinsame Werte, die allgemeingültig sind? Wie gestaltet sich das Zusammenleben, wenn man sich nicht auf grundlegende Werte einigen kann? Wie könntet ihr euch (dann) mit anderen arrangieren?

EMPFEHLUNGEN

Die Formulierung der Wertvorstellungen auf den Karten ist wesentlich für diese Übung – sie dürfen weder zu breit gefasst, noch zu spezifisch sein, sondern die Schülerinnen und Schüler auffordern, sich auf ihre Lebenswelt bezogen, Gedanken zu machen.

QUELLEN

T-kit 4, S. 54

https://www.jugendfuereuropa.de/downloads/4-20-59/tkit4DE.pdf

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