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Illegaler Handel und Schmuggel mit der Natur (Trafficking Nature)

Diese Übung kann nach oder gemeinsam mit den Übungen “What is Stereotype & Prejudice?” and “First Impressions” durchgeführt werden.

METHODENBOX

BEREICH 2   Fächerübergreifende Übungen

ZIELGRUPPE

Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren

INTERKULTURELLE KOMPETENZEN

  • Wertschätzung und Respekt gegenüber anderen Menschen
  • Kritisches Denken und Hinterfragen

LERNZIELE

  • Verstehen, was illegaler Handel und Schmuggel (Trafficking) bedeutet und seine unterschiedlichen Ausprägungen definieren
  • In der Lage sein, illegalen Handel und Schmuggel (Trafficking) von ähnlichen Phänomenen zu unterscheiden
  • Bewusstsein für illegalen Handel und Schmuggel (Trafficking) schaffen bzw. erweitern und die Bedeutung für Prävention hervorheben

ZEIT     

1 Schulstunde

BENÖTIGTES MATERIAL

  • Tafel / Flipchart
  • Arbeitsblätter
  • Computer

Es empfiehlt sich diese Übung in einem Computerraum oder der Schulbibliothek durchzuführen.

ABLAUF DER ÜBUNG

Einstieg (5 min.)

  • An der Tafel (oder Flipchart) werden zwei Aussagen präsentiert und die Schülerinnen und Schüler gebeten, entsprechend Position zu beziehen (einverstanden – nicht einverstanden):
  1. Menschen sollten einwandern können, um bessere Lebensbedingungen und Wohlergehen zu finden.
  2. Illegaler Handel und Schmuggel (Trafficking) lässt sich in keiner Weise mit den Menschenrechten vereinbaren.

Nach einer ersten Meinungsäußerung tauschen die Schülerinnen und Schüler Argumente aus.

Phase 1 (20 min.)

  • In einer ersten Phase gibt die Lehrkraft eine kurzen Überblick über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und Prozesse und Formen von illegalem Handel und Schmuggel (Trafficking) oder bittet seine Schülerinnen und Schüler alternativ, sich diesen im Rahmen einer Internetrecherche selbst zu verschaffen. Im Internet sollen sich die Schülerinnen und Schüler in einem nächsten Schritt auf jeden Fall mit Strategien vertraut machen, wie sich illegaler Handel und Schmuggel (Trafficking) bekämpfen und Diskriminierung vorbeugen lassen. Hinweise auf relevante Webseiten finden sich unter Empfehlungen / Tipps.
  • Anschließend werden die Arbeitsblätter “Marys Geschichte” (Anhang 1) ausgeteilt und die Schüler gebeten:
  • die Ereignisse der Geschichte in die richtige Reihenfolge zu bringen,
  • die Sätze zu unterstreichen, in denen von Verletzung der Menschenrechte die Rede ist und
  • die verschiedenen Formen von illegalem Handel und Schmuggel (Trafficking) zu bestimmen.

Phase 2 (15 min.)

  • Die Schülerinnen und Schüler teilen sich in Kleingruppen (4-5 Personen) und erhalten das Arbeitsblatt “Situationen 1 / 2”. Sie lesen die Situationsbeschreibungen und beantworten die den Texten folgenden Fragen.
  • In den Kleingruppen tauschen sich die Schülerinnen und Schüler anschließend darüber aus, ob sie sich an Situationen erinnern können, in denen sie oder andere aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Hintergrunds unfair behandelt und diskriminiert wurden. Hier sollte eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sie sich  gegenüber ihren Mitschülerinnen und Mitschülern öffnen können.
  • Eine oder einer aus jeder Gruppe trägt anschließend eine ähnliche persönliche Geschichte (auf die sich die Gruppe geeinigt hat) ins Plenum.

Auswertung / Nachbesprechung (5-10 min.)

Folgende Leitfragen werden zur Auswertung und Nachbesprechung an die Tafel / Flipchart geschrieben:

  • Wurdest du oder wurde jemand, der dir nahesteht, schon einmal diskriminiert? Wenn ja, was ist genau passiert?
  • Hat irgendjemand geholfen? Wenn ja, wie?
  • Wenn nicht, welche Form von Hilfe hättest du erwartet?
  • Ist es schwierig einzuschreiten, wenn ein Freund von jemandem in deiner Anwesenheit diskriminiert wird? Warum?
  • Was würde dir helfen, dich gegen Diskriminierung behaupten zu können?

EMPFEHLUNGEN / TIPPS

  • Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Zeit haben, die Übung wirklich in allen Schritten durchführen zu können.
  • Folgende Internetseiten können Ihnen helfen, sich inhaltlich auf die Übung vorzubereiten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel

QUELLEN

“Freedom of Thought & Expression”, The Pestalozzi Programme, Council of Europe Training Programme for education professionals

ANHÄNGE

Anhang 1 –Arbeitsblatt “MARYS GESCHICHTE”

  • Man verabreichte ihr Drogen und misshandelte sie schwer.
  • Sie wurde jedoch jeden Tag dorthin und wieder zurück gebracht und hatte nicht das Recht, alleine irgendwo hinzugehen.
  • Sie durfte keinen Arzt konsultieren, wenn sie krank oder verletzt war.
  • Als sie 17 Jahre alt war, überredete man sie, in die USA auszuwandern und versprach ihr, dort ein besseres Leben und einen guten Job zu finden.
  • Sie bekam eine Arbeitsstelle in einer Fabrik, in der Gemüse verpackt wird.
  • Als sie in den USA ankam, wurde ihr Leben allerdings schlechter.
  • Mary wurde in Mexico geboren.
  • Sie wurde nie für ihre Arbeit bezahlt.
  • Sie durfte ihre Wohnung nur verlassen, um zur Arbeit zu gehen.
  • Ein Mann versprach ihr, sie mitzunehmen und sich um sie zu kümmern.

 

Lösungen:

Mary wurde in Mexiko geboren. Als sie 17 Jahre alt war, überredete man sie, in die USA auszuwandern und versprach ihr, dort ein besseres Leben und einen guten Job zu finden. Ein Mann versprach ihr, sie mitzunehmen und sich um sie zu kümmern. Als sie in den USA ankam, wurde ihr Leben allerdings schlechter. Sie bekam eine Arbeitsstelle in einer Fabrik, in der Gemüse verpackt wird. Sie wurde jedoch jeden Tag dorthin und wieder zurück gebracht und hatte nicht das Recht, alleine irgendwo hinzugehen. Sie durfte ihre Wohnung nur verlassen, um zur Arbeit zu gehen. Sie wurde nie für ihre Arbeit bezahlt. Man verabreichte ihre Drogen und misshandelte sie schwer. Sie durfte keinen Arzt konsultieren, wenn sie krank oder verletzt war.

Anhang 2 – Arbeitsblatt „Situations 1 / 2“

Situation 1

Olga, 23 Jahre alt, kam mit einem Besuchervisum für ein vermeintliches Jobangebot  aus Moldawien nach Dubai. Sie wurde von einer Russin und einem Inder am Flughafen abgeholt und zu einer Wohnung gebracht, wo man ihr mitteilte, dass sie statt des erwarteten Jobs als Prostituierte arbeiten müsse. Als sie sich weigerte, schlug man sie und drohte ihr, sie zu töten und in der Wüste zu verscharren. Sie drohten ihr außerdem, sie zu körperlich zu misshandeln, falls sie ihnen nicht die Reisekosten zurück zahlte, und schickte sie in ein Hotel, um Kunden zu treffen und Geld zu verdienen. Zwei Wochen später traf Olga eine andere Frau aus Moldawien und erzählte ihr von ihrer Situation. Die Frau riet ihr, damit zur Polizei zu gehen, die das Appartment und die tatverdächtigen Drogenhändler (in einer Razzia) hochnehmen würden.  

Ist Olga Opfer von Menschenhandel? Wähle aus den folgenden Optionen die richtige aus:

  1. Nein, sie ist ein erwachsener Mensch und hat ihre eigene Entscheidung getroffen, für eine Arbeitsstelle nach Dubai auszuwandern.
  2. Ja, sie ist Opfer von sexuellem Missbrauch und Menschenhandel (Labour trafficking).
  3. Ich bin mir nicht sicher.

Situation 2

Alissa aus den USA (16 Jahre alt) traf einen älteren Mann in einem kleinen Lebensmittelladen. Nach ein paar Dates nahm sie sein Heiratsangebot an und zog bei ihm ein. Aber schon bald überzeugte Alissas neuer “Ehemann” sie davon, für ihn als Escortservice zu arbeiten und andere Männer zu treffen und für Geld Sex mit ihnen zu haben. Er nahm sie regelmäßig in eine Straße mit, die bekannt für Prostitution ist und zwang sie, ihm das dort verdiente Geld direkt auszuhändigen. Er zwang Alissa, sich in einem Tattoo-Studio seine Spitznamen eintätowieren zu lassen, und markierte sie so klar als sein persönliches Eigentum. Außerdem stellte er Sexwerbung mit Bildern von ihr im Internet ein. Er buchte Hotels in der Umgebung von Dallas und zwang Alissa, dort mit Männern, die auf die Werbung antworteten, Sex zu haben. Der Mann, der ein Sturmgewehr im Wandschrank seiner Wohnung versteckt hielt, drohte ihr und vergewaltigte sie mehrfach. Der Mann wurde später des Menschenhandels an Alissa schuldig gesprochen. Wie würdest du Alissas Situation bezeichnen?

  1. Hochzeit.
  2. Getäuscht und ausgebeutet, jedoch kein Opfer von Menschenhandel?
  3. Opfer von Menschenhandel.
  4. Ich bin mir nicht sicher.
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