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AN DER WIRKLICHKEIT GERUCKELT (A ‘JOLT’ OF REALITY)

METHODENBOX

BEREICH 2 Fächerübergreifende Übungen

ZIELGRUPPE

variabel

INTERKULTURELLE KOMPETENZEN

  • Ichbewusstein und Selbstkenntnis

 

  • Multiperspektivität
  • Kommunikationsbewusstsein
  • Zuhören und Beobachten können
  • Kritisches Kulturbewusstsein

 

LERNZIELE

  • Verstehen wie wir Informationen filtern und Hypothesen bilden
  • die Fähigkeit entwickeln, eigene Hypothesen in Frage zu stellen, zu überdenken und Automatismen zu vermeiden
  • Darlegen wie unser Verhalten häufig von kulturellen Werten oder Filtern beeinflusst wird

ZEIT

8-15 Minuten (3-5 Minuten für die Aktivität, 5-10 Minuten für Nachbesprechung und Auswertung)

BENÖTIGTES MATERIAL

Keines

ABLAUF DER ÜBUNG

  1. Bitten Sie die Teilnehmenden aufzustehen und sich eine Partnerin oder einen Partner zu suchen. Fordern Sie die Partnerinnen und Partner auf sich direkt gegenüber zu stellen (mit festem Stand), ihre Hände zu heben und die Handflächen auf Schulterhöhe auf die des Partners zu legen.
  2. Erklären Sie den Teilnehmenden nun, dass das Ziel der Übung ist, die Partnerin oder den Partner innerhalb von 3o Sekunden dazu zu bringen, seine Füße zu bewegen und den sicheren Stand aufzugeben. Zählen Sie von 30 runter. (Beachten Sie: die meisten Teilnehmenden werden versuchen, ihre Partnerin oder ihren Partner mit roher Kraft wegzuschieben. Einige werden versuchen, mit ihnen zu verhandeln oder sie gar zu bestechen, freiwillig nachzugeben. Wieder andere werden versuchen, plötzlich nachzugeben, um die Partnerin oder den Partner so aus dem Gleichgewicht zu bringen.)
  3. Beenden Sie die Übung nach 30 Sekunden und fragen Sie die Teilnehmenden mit welchen Strategien sie versucht haben, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen.
  4. Bitten Sie einen Freiwilligen die Übung noch einmal mit Ihnen zu machen. Flüstern Sie der freiwilligen Partnerin  oder dem Partner ins Ohr “Lass uns tanzen”. Summen Sie eine Melodie und bewegen Sie  gemeinsam mit Ihrer Partnerin oder  Ihrem Partner Ihre Füße im Takt der Melodie.
  5. Die Teilnehmenden werden eventuell monieren, dass das ja geschummelt sein. Erinnern Sie sie dann gerne daran, dass die Aufgabe lediglich war, die Partnerin oder den Partner innerhalb von 30 Sekunden dazu zu bringen, die Füße zu bewegen. Es gab keine Vorgaben oder Einschränkungen wie das zu erreichen sei – somit war es durchaus zulässig, selbst die Füße zu bewegen und sich abzusprechen.
  6. Nachbesprechung:
  • Lassen Sie die Teilnehmenden beschreiben was passiert ist. Versuchen Sie Interpretationen seitens der Teilnehmenden (“Sie hat versucht mich zu bestechen.”) zu unterbinden und bitten Sie die Teilnehmenden eher das Verhalten der Partnerin oder des Partners zu beschreiben (“Sie hat mir vorgeschlagen…”).

Fragen Sie:

  • Was haltet ihr von eurem eigenen Verhalten? Was von dem der partnerin oder des Partners? Was vom Ergebnis?
  • Welche Werte stecken hinter den unterschiedlichen verwendeten Strategien?
  • Was habt ihr aus der Übung und aus der “Strategie des Tanzes” gelernt?
  • Wie lässt sich das Gelernte nutzen?
  1. Schlussfolgerungen der Nachbesprechung:
  • Wir tendieren dazu, Informationen zu filtern, Hypothesen aufzustellen, die auf unserer persönlichen Erfahrungen beruhen, und dann auf dieser Basis zu handeln. In dieser Übung sollen kulturelle Werte wie Kooperation und Wettbewerb, Individualismus und Kollektivismus thematisiert und alternative Handlungsmuster dargestellt werden.
  • Hypothesen können uns hindern, alternative Verhaltensweisen zu entdecken und zu verstehen.
  • Kulturelle Werte wie Individualismus und Wettbewerbsdenken können zu Konflikten führen und win-win-Situationen verhindern.
  • Es macht keinen Sinn Kraft mit Gegenkraft entgegenzutreten.

QUELLEN

Group adapted from an activity presented by Sivasailam Thiagarajan @ The Summer Institute for Intercultural Communication, 2000. Republished in « 52 Activities for Exploring Cultural Values », by Donna M. Stringer & Patricia A. Cassiday

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