Gemeinsam auf Reise!
METHODENBOX
BEREICH 4 Förderung internationaler Austauschprogramme und interkultureller Begegnungen
ZIELGRUPPE
Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren
INTERKULTURELLE KOMPETENZEN
- Toleranz
- Empathie und Dezentrierung
- Ichbewusstsein und Selbstkenntnis
- Kommunikatives Bewusstsein
- Multiperspektivität
- Sprachliche und kommunikative Fähigkeiten
- Zuhören und Beobachten können
LERNZIELE
- Beweggründe, Wünsche und Träume ausdrücken können
- Persönliche und abstrakte Beweggründe, Wünsche und Träume konkret umsetzen
- Ein Programm entwickeln, das die Beweggründe der gesamten Gruppe berücksichtigt
ZEIT
1 Schulstunde
BENÖTIGTES MATERIAL
- Papier und Stifte für jede Schülerin und jeden Schüler. Es geht um eine gemeinsame Reise, 20 Tage lang, das Land sollte unabhängig von bestehenden Partnerschaften gewählt werden, damit es kreativer wird. Vorgegeben werden Ankunftszeit in einer bestimmten Stadt (Flughafen) sowie Abfahrtszeit in einer anderen Stadt des Landes für das sich die Schülergruppe bzw. Lehrkraft entschieden hat, sowie ein oder zwei Informationen über das Land.
- Reiseführer des Ziellandes
- bunte Filzstifte
- Pappe
- ein großes Plakat, das dem Blatt für die Schülerinnen und Schüler entspricht und einen Überblick über die Reiseplanung geben soll
ABLAUF DER ÜBUNG
- Jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein Blatt und soll innerhalb von 20 Minuten die “ideale Reise” planen. Sie sollen dabei folgende Aspekte beachten: (20’)
- Unterkunft (Welche Art? Wo?)
- Anreise und Transport (Welches Verkehrsmittel? Wieviel Kilometer pro Tag?)
- Zwischenstopps, Besichtigungen, Begegnungen, etc.
- Anschließend stellen sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen (4-5 Personen) ihre Reisepläne vor. (10’)
- Im Plenum soll nun der große gemeinsame Reiseplan erstellt werden, mit dem sich jede Schülerin und jeder Schüler identifizieren kann und der ihre Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck bringt. (20’)
Die Lehrkraft (oder eine Schülerin oder ein Schüler) moderieren das Planungsgespräch:
- Unterkünfte: Manche bevorzugen ein Hotel, andere eine Unterbringung in Gastfamilien etc. Was steckt hinter den persönlichen Vorlieben?
- Besichtigungen: Welche stehen zur Debatte? Welche Ziele stehen eventuell dahinter?
Etc.
- Wie lassen sich Lösungen finden, mit denen jeder leben kann?
- Wenn der “Große Reiseplan” steht, erfolgt die Nachbesprechung (10’):
Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Warum (nicht)?
War es schwierig, sich auf einen Plan zu einigen, mit dem sich jeder identifizieren kann? Warum (nicht)?
Was bedeutet das für euch und euer Reiseprojekt? Auf welche Schwierigkeiten stosst ihr eventuell und wie könnt ihr damit umgehen?
Diese Übung macht deutlich wie groß die Lücke zwischen persönlichen Vorstellungen und Erwartungen und den anderen Mitgliedern einer Gruppe klaffen kann. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich darüber bewusst werden, dass unterschiedliche Beweggründe zu sehr unterschiedlichen Planungsstrategien führen kann, die manchmal nur schwer kompatibel sind. In solchen Fällen ist es wichtig, als Team zu denken!
EMPFEHLUNGEN
Selbst wenn es sich in der Übung um eine gemeinsame Reise ohne Austauschpartner handelt, kann diese Übung als erste Vorbereitung für Begegnungen und Austauschprogramme genutzt werden.
Wenn ein konkreter Austausch oder eine Begegnung mit einer Partnerschule geplant wird, kann, z.B. in einem weiteren Schritt, die Lehrkraft auch in die Rolle der Lehrkraft der Partnerschule schlüpfen und seine Vorstellungen und Bedürfnisse einfließen lassen. Eine Gruppe könnte ebenfalls in der Rolle der Partnerklasse schlüpfen.
QUELLEN
CCFD Terre Solidaire, Visa pour le voyage, http://ccfd-terresolidaire.org/mob/nos-outils-d-animation/visa-pour-le-voyage/