Begrüßungsrituale
METHODENBOX
BEREICH 4: Förderung internationaler Austauschprogramme und interkultureller Begegnungen
ZIELGRUPPE
Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren, die sich auf einen Austausch vorbereiten
INTERKULTURELLE KOMPETENZEN
- Ichbewusstsein und Selbstkenntnis
- Kenntnisse über andere Kulturen
- Interkulturelle Handlungsfähigkeit
LERNZIELE
- Unterschiedliche Verhaltensweisen in anderen Kulturen am Beispiel von Begrüßungsritualen kennen lernen
- Die eigene Reaktion auf kulturelle Unterschiede reflektieren
ZEIT
30 Minuten
BENÖTIGTES MATERIAL
Karten mit Spielanleitungen (siehe Anhang), je nach Klassenstärke in mehrfacher Ausführung
ABLAUF DER ÜBUNG
- Die Schülerinnen und Schüler stellen sich folgende Situation vor: “Ihr seid gerade am Flughafen angekommen und versucht eure Partnerin oder euren Partner zu finden. Da wir uns in einer multikulturellen Gesellschaft bewegen, können die Begrüßungsrituale recht unterschiedlich ausfallen.”
- Jede Schülerin und jeder Schüler erhält eine Karte mit einem besonderen Begrüßungsritual, das er in der folgenden Übung bei einem Partner wieder erkennen soll. Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt – eine Gruppe spielt die Gäste, die andere die Gastgeber, wobei ein Gastgeber auch mehrere Gäste empfangen kann.
- Nun versucht jeder mit Hilfe seines Begrüßungsrituals seinen Partner (mit demselben Ritual) zu finden. Während dieser Begrüßungszeremonie darf nicht gesprochen werden!
Auswertung und Nachbesprechung
- Bei welchen Begrüßungsritualen habt ihr euch unwohl gefühlt? Warum?
- Gab es Begrüßungsrituale, die zu Missverständnissen geführt haben (z.B. als aggressiv empfundenes Zugehen auf eine andere Person, mangelnde Distanz, etc.)?
- Welche Gefühle haben ungewohnte Begrüßungsrituale hervorgerufen? Wie hättet ihr in bestimmten Situationen am liebsten reagiert?
- Wie sollten wir in ungewohnten Situationen am besten reagieren? An welchen Regeln und Grundsätzen sollten wir uns orientieren?
EMPFEHLUNGEN
https://www.youtube.com/watch?v=hthPoHLirEQ
QUELLEN
European Centre for Modern Languages, Mercé Bernaus merce.bernaus@uab.es
Combat: content-based teaching with didactic units
ANHANG
Beispiele für Begrüßungsrituale (die Übung kann auch ohne Angabe der Länder durchgeführt werden):
Thailand : Begrüße den anderen mit dem Begriff ‘wai’: Lege die Handflächen auf deiner Brust zu einer Lotusblüte aufeinander, senke die Ellbogen und verneige dich leicht. |
Ägypten: Schüttel dem anderen kräftig und lange die Hand, schaue ihm dabei direkt in die Augen und lächle. |
Die Philippinen: Gib dem anderen ganz vorsichtig die Hand und schaue zu Boden. |
Malaysia: Nimm die Hand des anderen in beide Hände und führe sie zurück zu deiner Brust. |
Indien: Begrüße den anderen mit “Namasté”, lege die Handflächen in Gebetshaltung aufeinander und verneige dich oder nicke. |
Frankreich: Küsse den anderen zweimal auf jede Wange, wobei sich jedoch nur die Wangen berühren. |
Neuseeland (Maori): Reibe deine Nase an die Nase des anderen. |
Türkei (gegenüber älteren Menschen): Nimm die Hand des anderen, küsse sie an den Fingerspitzen und führe sie anschließend an deine Stirn. |
Republik Zentralafrika: Schlagt mit der rechten Hand ein (Abklatschen) und greift dann jeweils den Mittelfinger des anderen mit dem eigenen Daumen und Mittelfinger. |
Grenada: Stoße deine Faust gegen die des anderen (Check). |
Belgien: Küsse den anderen auf die rechte Wange. |
Singapur: Lege die Handflächen aufeinander und führe die Hände zurück zum Herzen. |
Korea: Wink und lächel, aber vermeide jeglichen Körperkontakt. Schaue dem anderen nicht zu lange in die Augen. |
Lateinamerika: Nimm den anderen fest in die Arme (das nennt man dort ‘abrazo’) und klopfe ihm freundschaftlich auf den Rücken. |
Japan: Verbeuge dich leicht von der Hüfte aus, lege die Handflächen an die Oberschenkel und halte die Fersen geschlossen. |
Länder des Mittleren Ostens: Begrüße den anderen mit ‘Salaamu alaykym’ (= Friede sei mit dir) und führe deine rechte Handfläche zum Herzen. |
Tibetanische Stämme: Begrüße den anderen, indem du deine Zunge herausstreckst. |